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Walrus:
25.3.1996 - 25.3.1997
25. März 1996: Die erste Ausgabe des Streßnetzes erscheint.
Es sollte der Anbruch einer neuen Ära sein. Die Welt tauchte unter in Streß.
Genau zu diesem Zeitpunkt kamen Matto und Christian
und brachten die Antwort auf all ihre Fragen.
Der Streß: Das eindrucksvollste Phänomen unseres Planeten seit dem Aussterben der
Dinosaurier. Matto und Christian machten ihn salonfähig. Der verteerte Leser durfte sich
zu Anfang "lediglich" an zwei bis drei Abhandlungen über das stressige
Leben von Franz Windt mit dem Hasen Gschetil erglötzen.
Bald jedoch wurde man über Mattos Schulzeit betört und bekam alsbald auch
Aufklärung über die bereits in aller Welt kursierende Frage, mit wem man es da
eigentlich zu tun hatte.
Geläutert sah man sich nun laufenden Erweiterungen und Aktualisierungen gegenüber.
Die Reaktionen der Leser blieben nicht unerhört, und da ein
Krööööpix selten alleine kommt,
häuften sich auch diese. Schließlich waren es keine geringeren als Matto und
Christian, die uns lehrten, daß man in Madrid nur sehr mühsam mit Portugiesisch
weiterkommt. Und das, obwohl Martina "Stille Nacht, Heilige Nacht" perfekt
auf Portugiesisch kann und nicht zuletzt oder vor allem deshalb zur ersten Person der
Saison gekürt wurde. Ihre Amtsnachfolgerin, Moni, hatte infolge ihrer
Nominierung mit innerfamiliärem Streß zu kämpfen, da ihr Bruder
Andi doch tatsächlich einen Putschversuch initiierte und Roadrunner an
die Spitze setzen wollte. Dieser abstruse Vorschlag wurde von den Autoren wegen zu viel
des Stresses selbstverständlich in alle Winde geschlagen. Das ging also nun wirklich nicht.
Matto, seines Zeichens Student der Handelswissenschaften an der WU Wien, machte infolge
zahlreicher Aktivitäten im Rahmen und trotz des Studiums eines Tages die Entdeckung einer
Rülpsmaschine, für die zwecks buchhalterischer
Aktionen die progressive Abschreibung vorgenommen werden sollte. Viele würden es als
äußerst stressig ansehen, einen Zusammenhang zwischen ihr und spanischen Filmen herzustellen,
in denen sich die Charaktere mit Schinkenkeulen verprügeln. Matto nahm diesen
Leuten eine Last von den Schultern, um sie sich selbst anzueignen. Wieder wurde unser
Horizont um ein nicht unwesentliches erweitert.
Eines schönen Tages entdeckten Matto und Christian sogar ihr Herz für unsere Freunde,
die ihr Leben zumeist subaquatisch abzuleben pflegen, indem sie ihnen erklärten, was es
damit auf sich hat, wenn sie in ihren feuchten Gefilden einem Taucher begegnen, der seinen
Handrücken in die jeweils andere Handfläche schlägt. Und da schon einmal unsere
spanischen Freunde durch ihr obengenanntes Filmwerk angesprochen waren, faßte sich Matto ein
cortex brevi manu und übersetzte ihnen zwei Ausgaben auf Spanisch. Schon im April
1996 waren wir unter der stressigen Rubrik Die kreatiphen
Kreaturen über Seitkopfstrudel, Auglötze, fliegende Germknödel und
andere Streßwesen belehrt worden. Bislang nahmen viele Leser wohl an, ihre Existenz
beruhe ausschließlich auf der Phantasie von Matto und Christian. Kurz vor der
Sommerpause war es den beiden Autoren gelungen, zumindest in bezug auf die
Hattiv-Natten den Beweis für deren Echtheit anzutreten.
Ebenfalls noch vor dem Sommer wurden die Leser nach Madrid noch weiter in der Union,
keinesfalls jedoch an der Nase, herumgeführt: Die besten Lomos von der
Streß-Kulturreise nach Znaim wurden veröffentlicht,
und das Legitorium sah das Netz wieder um einige Kuriositäten bereichert. Konzerte an der
Urgel mit der Burgel alias Brigitta und erstmals das Zapatistenfest wurden schnell noch
angekündigt, und das stressige Team Matto und Christian stürzte sich in den Sommer.
Allerdings achteten sie darauf, sich nicht nicht zuviel Hirnsausen in
südamerikanischen Staaten verabreichen zu lassen. Immerhin wartete Anfang Oktober bereits
eine Hymne voll des Lobes auf die Besucher des Festes, das weder Organisatoren noch Besucher
enttäuschte, sondern allenfalls die, die ihre Erwartungshaltungen in eine
Feier für den seligen Frank Zappa steckten: Die Zapatistas del Exterior haben es
geschafft (22.000 S), und Subcomandante Marcos konnte von nun an zum Frühstück
Marmeladebrot essen.
So sehr sich der Streß in Mexiko abbaute, so heftig ging er auch vor der Haustür
der Streßexperten in die Endphase. Matto und Christian hatten schon auf den Wiener
Wahlkampf mit der Veröffentlichung von Cyber Vibes vom Bügermeister reagiert.
Die Frage, warum die SPÖ ausgerechnet Kondome als Werbegeschenke verteilte, konnte
aber bis heute nicht einhellig beantwortet werden. Das soziale Engagement des
Streßnetzes hatte zu dem Zeitpunkt ja schon Geschichte geschrieben: Fing doch alles
in der der ersten Ausgabe mit der Initiative für einen besseren
Frieden an, so zeichneten bald Kinder Hasen mit Toden
sowie gegen UV-Licht geschützte Torten und Harings Hering - Alles für die
Hoffnung. Die Folge war ein drastischer Anstieg der Popularität des
Streßnetzes in den internationalen Printmedien.
Was in dem Jahr noch folgte, war u.a. die Publikmachung der vielgerühmten
Hasen-Korrespondenz zwischen meiner Person und Matto, Diese
war jedoch nur der Anfang von einem Querschnitt an gepflegten Diskussionen, die Matto
während des letzten Jahres per Email geführt hat.
Vor Einsetzen einer gewaltigen Krise taucht jetzt auch noch Christians Schwester Martina,
ihres Zeichens erste Person der Saison der Weltgeschichte, aus der Versenkung auf, um eine
fachliche Arbeit über Snowboards zu veröffentlichen.
Leider scheint es momentan so, als würde nun diese Arbeit in der Versenkung
verschwinden. Doch Kinder zeichneten bereits für die Hoffnung, daß das nur ein
vorübergehender Zustand sein möge.
Nachdem bei den Autoren die Kaisermühlenkrise einsetzte, stellten sie fest,
daß Robert, der Moni in ihr Amt als Person der Saison nachgefolgt war,
dieses auch schon lange genug vor fremden Zugriffen bewahrte. Kurzerhand wurde Robert ent-
und Simmi erthront. Simmi freute sich
über diese Nominierung gleich fünf Haxen aus, was ihm auch prompt den
Diplomingenieur verschaffte - Das Streßnetz als Karriereförderer.
Ein Jahr ist es genau her, daß das ganze als einfache Homepage von zwei einfachen Mannen
auf der WU begonnen hat. Wir schreiben den ersten Tag der Woche nach den Iden des
März 1996 n.Chr.
Das Streßnetz ist zu einer Institution geworden.
Walrus ist studierender Jurist, freier Journalist,
Artist, Musiker und Gourmet in Wien.
Er betreibt auch eine Homepage, die Walrus-Page.
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