[Walrus taucht auf] [Beim Schef] [Pure Gewalt]
Ein Tag in unserer Redaktion
Wer nun endlich wissen will, wie die Redaktion dieses weltumspannenden Periodikums eigentlich
arbeitet, dem wird auf dieser Seite ein Einblick gewährt. Manche werden wegen der
dargestellten Arbeitsverhältnisse schockiert sein, aber ihnen sei versichert, daß das
so notwendig ist - Hirnsausen kommt ja nicht einfach so.
Also: Hier also ein Tag in der Redaktion:
In der Früh. "Scheiße, Elfriede Blauensteiner ist Frau des Jahres
geworden! Jetzt kann sie nicht mehr bei uns Person der Saison werden!" Diese schlimme
Nachricht entnimmt Matto den Online-Seiten anderer Medien. Christian hingegen liest eine
alte Ausgabe des Streßnetzes, aus der er eventuell abschreiben will: "Du hast recht,
über die menschenverachtende Kälte unserer Zeit haben wir schon einmal was
geschrieben. ... Puh! Zeit für eine Erfrischung, was meinst?" - "Das is
eine Idee!"
Aber was sie schreiben sollen, wissen die beiden noch immer nicht. Sie stehen wieder am Anfang.
Wer kann da wohl helfen? Benco vielleicht, aber Benco trinkt bei mawucht niemand
außer dem Schef.
Gottseidank taucht Walrus auf. Er hat sich eine Jause und den anderen ein paar
Getränke mitgebracht. "Ich mein, wir sollten irgendwie mehr über Zeitgeschichte
schreiben. Habt ihr eigentlich die Liste veröffentlicht mit den Themen, über die
das Oberkommando der Wehrmacht nie etwas bekanntgegeben hat?" - "Du meinst,
das?:
1. Hasenjagd
2. Malakoffstrudel backen
3. Mama, 's Uschi is krank!
4. Mama, 's Liz bellt!
Der Schef hat gsagt, wenn er herausfindet, wer das geschrieben hat, dann macht's
Plaf!"
Fräulein Ivanka, die Sekretärin des Schefs, erscheint mit einem Tablett mit
Bier, Wein und Whisky: " Guten Morgen,
liebe Kollegen! Eine kleine Jause?" - "Schmatz! Warum verwöhnen Sie uns
denn so?" Sie lächelt verschmitzt. Wie auch immer, man dankt und läßt es
sich schmecken.
"So arbeitet sich's doch gleich viel kommoder!" brüllen alle einhellig.
Die erste Idee des Tages kommt von Christian. "Ha! Wir machen eine brisante Reportage
über die latente Krise des Parlamentarismus in Italien! Das wird eine
Wahnsinnsgeschichte! Der ideale Aufmacher ..."
"Bist deppert? Soviel Arbeit? Da müssen wir ja recherchieren! Und überhaupt, du
Streber: Wenn du dich wieder beim Schef einschleimen willst, dann macht's
Ñaka!!"
- "Schon gut, schon gut, nur net echauffieren, he! War nur Spaß!"
Zu Mittag. Rapport beim Schef. Der Verlagsleiter ist strenger Antialkoholiker, deswegen
müssen unsere Freunde ihre Erfrischungen gut verstecken. Das ist aber kein Problem, denn
er sieht eh schon schlecht.
Feierlich liest er, im Schefsessel thronend, seine Ansprache vor: "Meine lieben Kollegen,
diese Woche feiern wir ein Jahr Streßnetz. Aus diesem Anlaß spendiere ich ab heute
jeden Tag ein Glas Benco pro Mitarbeiter, und am Dienstag, unserem Gründungstag, gibt's
Pepsi-Cola."
Die Mitarbeiter sind begeistert.
Plötzlich greift Fräulein Ivanka in Mattos Hemdtasche und zieht eine Bierflasche
hervor.
"Verzeihung, Schef, haben Sie nicht gesagt, sie dulden keinen Alkohol im
Verlagsgebäude? Ich seh da welchen, schauen Sie!"
Scheiße, die Ivanka hat's auf den Posten des Streßnetz-Chefredakteurs abgesehen.
Deshalb jeden Tag die "Jause" und das freundliche Getue! Was nun?
"Zeigen Sie einmal her!" brummt der Schef.
"Tatsächlich! Das ist ja unerhört! Sie wissen doch, Alkohol gibt's bei mir nicht!
Alles rausrücken! Sofort!! Und jetzt inspiziere ich die Redaktionsräume!"
"Sehr richtig!" stimmt Fräulein Ivanka zu.
Der Schef kriegt sofort Hirnsausen. "WAAAAAH! Undankbares Pack! Alles voll mit
Bierflaschen! Und alle leer! Jetzt sind sie zu weit gegangen!! Hat mich! Hat mich! Ich
hab Hirnsausen!!!!"
Mit einer Weinbottel jagt der Schef die armen Redakteure aus ihrer Redaktion.
"Laßt euch nur nie wieder blicken, ihr Säufer! Ich werd euch Sausebeine machen,
ihr Brauseköpfe! Jetzt krieg ich die Pickel! Pickel im Kopf!!"
Gerade ihre Mäntel und Schuhe (und etwas Bier) konnten unsere Freunde noch retten. Der Schef ballert ihnen
mit der Junkers-Pistole nach. "Verschwindet!"
Auf dem Arbeitsamt. "Der Orsch läßt uns wieder dunsten; in zwei Tagen ruft
er eh wieder an und stellt uns zum Mindestgehalt wieder ein." erkennt Christian die Lage.
"Richtig," bestätigt Walrus. "Vielleicht finden wir aber vorher was
Besseres."
Und Matto schlägt vor: "Jetzt machen wir's uns einmal hier gemütlich; mag wer vom
Williamsbrand?"
Wieder ist ein stressiger Tag in der Redaktion zuende.
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Mitarbeit: Irene, Robert, Walrus,
Christian, Matto.
©1997 Matto. Alle Rechte vorbehalten.